Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert am Dienstag genau 1.000 Tage an. Am 24. Februar 2022 überfielen russische Truppen den Osten des Nachbarlandes und machten in wenigen Tagen große Geländegewinne.
Auch wenn der Vorstoß gestoppt werden konnte, stehen die ukrainischen Soldaten an der Front schwer unter Druck. Auch in der Nacht von Montag auf Dienstag haben sich beide Kriegsparteien wieder mit Kampfdrohnen angegriffen. In der ukrainischen Region Sumy wurden bei einem russischen Drohnenangriff mindestens sechs Menschen getötet. Laut Medienberichten wurden zudem mehrere Menschen verletzt, als die Drohne ein mehrstöckiges Wohnhaus traf. Mehrere Etagen stürzten durch den Explosionsdruck ein.
Erst am Wochenende waren in Sumy beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Die Ukraine meldet seit Kriegsbeginn vor 1.000 Tagen mehr als 900.000 Gefallene und Verwundete. Die russischen Verluste wurden zuletzt von der Nato mit 600.000 Toten und Verwundeten beziffert.
Selenskyj fordert schärfere Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet eine weitere Unterstützung von Russlands Angriffskrieg gegen sein Land durch Soldaten aus Nordkorea. Das sagte Selenskyj vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Brüssel. Er war bei einer Sondersitzung zum 1.000. Tag des russischen Angriffskriegs per Video zugeschaltet worden.
Selenskyj sagte, der russische Präsident Wladimir Putin habe schon 11.000 nordkoreanische Soldaten an die Grenze zur Ukraine gebracht. Dieses Kontingent könne auf 100.000 steigen.
Selenskyj bedankte sich in seiner Rede für die gewährte Unterstützung durch die Europäische Union. Gleichzeitig pochte er auf scharfe Sanktionen gegen Moskau und dabei insbesondere gegen russische Ölverkäufe.
"Öl ist das Lebenselixier von Putins Regime, und die Schattenflotte von Tankern hält es am Leben", sagte Selenskyj. Dem Kreml müsse das Geld entzogen werden. "Wir müssen alles tun, um diesen Krieg zu beenden, fair und gerecht", so der Ukrainer.
Belgien will die Ukraine weiter unterstützen
Belgien wird die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland weiter unterstützen. Das haben Außenministerin Hadja Lahbib und Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigt.
Als Mitglied der EU sei man solidarisch mit dem ukrainischen Volk und habe finanzielle, militärische und humanitäre Hilfe geleistet. Die Ukraine brauche weitere Unterstützung.
Bei dem Krieg stehe mehr auf dem Spiel als das ukrainische Grundgebiet. Bei dem Krieg gehe es um die Fundamente unseres Zusammenlebens: Freiheit, Gleichheit, Souveränität und die Anerkennung von internationalem Recht und der Menschenrechte.
vrt/dpa/jp/est