In der Ostukraine sind russische Truppen weiter auf dem Vormarsch. Sie stehen nur sieben Kilometer vor der Industriestadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wie der Leiter der Stadtverwaltung sagte.
Zurzeit harrten noch etwa 12.000 Menschen in Pokrowsk aus, darunter auch Kinder, obwohl die Infrastruktur der Stadt schon zu etwa 80 Prozent zerstört sei. Am Frontabschnitt Pokrowsk wurden nach Angaben des ukrainischen Militärs am Mittwoch 28 russische Sturmangriffe gezählt.
Im Süden des Gebietes Donezk haben die ukrainischen Verteidiger in den vergangenen Tagen und Wochen mehrere Städte räumen müssen. Generalmajor Martschenko sprach von einem Zusammenbruch der Front.
Unterdessen sind in der ostukrainischen Stadt Charkiw Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen bei einem russischen Gleitbombentreffer auf ein Hochhaus getötet worden, darunter ein zwölfjähriger Junge. Mindestens 34 Menschen wurden verletzt. Rettungskräfte suchen in den zerstörten Wohnungen nach weiteren möglichen Opfern.
Präsident Selenskyj appellierte an die ausländischen Unterstützer, seinem Land schneller zu helfen. Auch andere Landesteile der Ukraine wurden in der Nacht von Russland aus der Luft angegriffen. Ein Raketenangriff konzentrierte sich auf die strategisch wichtige Brücke über die Mündung des Flusses Dnister (Dnjestr) ins Schwarze Meer bei Odessa. Angaben zu Schäden wurden bislang nicht gemacht.
dpa/sh