Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind nach Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen verletzt worden. Die Bombe habe ein fünfstöckiges Wohnhaus getroffen, hieß es. Rettungskräfte seien im Einsatz, um unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten zu suchen. Der ukrainische Präsident Selenskyj veröffentlichte ein Video, auf dem schwere Zerstörungen und ein brennendes Auto zu sehen sind.
Charkiw liegt rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ist seit Beginn des Krieges vor mehr als zweieinhalb Jahren immer wieder Ziel russischer Angriffe geworden. Selenskyj fordert seit Monaten die Lieferung und die Freigabe von Waffen mit großer Reichweite, damit die Ukraine auch Ziele im russischen Hinterland angreifen kann.
Ukraine attackiert Belgorod und Woronesch
Bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod sind den dortigen Behörden zufolge drei Zivilisten getötet worden. 24 Menschen wurden verletzt. Der Angriff habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Gesundheitsminister mit.
Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht auch einen russischen Militärflughafen im Gebiet Woronesch angegriffen. Ziel seien dabei Waffenlager, Kampfflugzeuge und Treibstoffbehälter gewesen, berichten ukrainische Medien mit Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Angaben zu Schäden machten sie nicht.
Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt. Der Gouverneur des Gebietes Woronesch teilte mit, rund 30 Drohnen seien abgefangen worden. Infolge abstürzender Trümmerteile habe es Schäden an mehr als einem Dutzend Häuser gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Die Angaben aus den Kriegsgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
dpa/jp/moko