Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. Der terroristische Staat müsse spüren, wie es ist, Krieg zu führen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.
Unterdessen hat Russland die Ukraine in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut mit schweren Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew wurden zwei Menschen verletzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Schäden gab es demnach in mehreren Stadtteilen. Im Westen Kiews seien mehrere Brände ausgebrochen, die Häuser und Fahrzeuge beschädigt hätten. In einem U-Bahnhof seien die Scheiben zu Bruch gegangen, die Metro sei aber in Betrieb, schrieb Klitschko.
Nach Angaben der Militärverwaltung Kiews hat das russische Militär die Stadt mit Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Die ukrainische Flugabwehr habe jeweils etwa zehn Marschflugkörper und Drohnen über Kiew abgeschossen.
In der zweitgrößten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. In der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff. Neun weitere Einwohner wurden verletzt.
Auch aus der Region Sumy werden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.
dpa/sh