Ungeachtet aller Bemühungen um eine Waffenruhe und einer Polio-Krise gehen die Kämpfe im Gazastreifen unvermindert weiter. Die israelische Armee tötete nach eigenen Angaben seit Donnerstag Dutzende Gegner. Das von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen bestätigte den Tod von mindestens 47 Palästinensern.
Bei den Gefechten in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens und in einer Region weiter nördlich sei zudem terroristische Infrastruktur zerstört worden, darunter ein ein Kilometer langer Tunnel bei Rafah, betonten die israelischen Streitkräfte. Alle Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen.
In Kairo sollten unterdessen Vermittlungsbemühungen für eine Waffenruhe fortgesetzt werden. Nach Angaben der israelischen Regierung sind unter anderem der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad und der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet vor Ort. Medienberichten zufolge ist auch eine amerikanische Delegation in Kairo.
Bei den Gesprächen soll es auch um die Freilassung israelischer Geiseln im Tausch gegen palästinensische Häftlinge gehen. Hauptstreitpunkt ist Berichten zufolge die Forderung der Hamas nach einem vollständigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen. Das lehnt Israels Regierungschef Netanjahu ab. UN-Vertreter forderten, zumindest eine Feuerpause für Polio-Impfungen für Hunderttausende Kinder im Kriegsgebiet zu ermöglichen.
Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet, das Verhandlungsteam bereite sich auf einen möglichen Gipfel am Sonntag vor, wenn die Hamas Bewegung erkennen lasse.
dpa/jp/rop