In Bangladesch ist einen Tag nach dem Rücktritt der Ministerpräsidentin Sheikh Hasina das Parlament aufgelöst worden.
Präsident Shahabuddin hat damit einer Forderung der protestierenden Studenten entsprochen. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit der Armeeführung, Parteivertretern, mit den Studenten sowie Repräsentanten der Zivilgesellschaft gefallen. Das hat das Präsidentenbüro mitgeteilt. Außerdem sei die ehemalige Ministerpräsidentin Zia - Erzrivalin von Hasina - aus dem Hausarrest entlassen worden.
Hasina war am Montag zurückgetreten und nach Indien geflohen. Die Armeeführung hat die Bildung einer Übergangsregierung angekündigt und will dazu auch das Gespräch mit den Studenten suchen. Diese fordern, dass Friedensnobelpreisträger Yunus Ministerpräsident werden soll. Die Studentenbewegung betonte zugleich, sie werde keine Regierung akzeptieren, die vom Militär gebildet werde.
Yunus hat sich in der Zwischenzeit in einer schriftlichen Erklärung gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP zu Wort gemeldet. Darin erklärt der 84-Jährige, dass er bereit sei, eine Übergangsregierung anzuführen.
Bei wochenlangen Protesten war es in Bangladesch zu den schwersten Ausschreitungen seit der Unabhängigkeit des Landes vor über 50 Jahren gekommen, mit etwa 300 Toten und Tausenden Verletzten.
dpa/belga/vrt/dlf/jp/fk