Das organisierte Verbrechen breitet sich nach Angaben von Europol in Europa immer weiter aus. Die Gewaltbereitschaft der kriminellen Netzwerke ist in vielen europäischen Ländern ein Problem, das immer größer werde. Das sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle dem deutschen Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Der zunehmende Drogenhandel sei ein Nährboden für Gewalt. Europa werde mit Kokain aus Süd- und Mittelamerika überschwemmt. Auch der Handel mit anderen Drogen nehme zu.
Nach Untersuchungen von Europol, der europäischen Polizeibehörde mit Sitz in Den Haag, sind in der EU 821 schwerkriminelle Netzwerke aktiv. Diese Banden mit mehr als 25.000 Mitgliedern seien hochprofessionell und skrupellos, warnte Europol unlängst. Das Hauptgeschäft ist der Analyse zufolge der Drogenhandel.
Das Geld, das in Europa mit Drogen verdient werde, bleibe überwiegend auf dem Kontinent und werde in die hiesige Wirtschaft investiert, sagte De Bolle weiter: "Das macht die organisierte Kriminalität zu einer der größten Gefahren unserer Zeit."
dpa/est