Der Technologiekonzern Apple entgeht im Streit mit der EU-Kommission einer hohen Wettbewerbsstrafe. Die EU-Wettbewerbshüter haben Zugeständnisse des US-Unternehmens akzeptiert und legen damit einen seit Jahren andauernden Streit um das Bezahlsystem Apple Pay bei. Das geht aus einer Mitteilung der EU-Kommission hervor.
Der iPhone-Konzern sichert - wie von Brüssel gefordert - anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten kostenlosen Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte fürs kontaktlose Bezahlen zu. Darüber kann ein Smartphone Informationen mit Bezahlgeräten etwa in Supermärkten austauschen.
Die EU-Kommission hatte Apple vorgeworfen, die Konkurrenz im Bereich mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. Wenn beispielsweise Banken ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone nutzbar machen wollen, ging das bisher nur über Apple Pay und Apples hauseigene mobile Geldbörse Wallet.
Im Januar dieses Jahres wurde bekannt, dass der US-Konzern im Dauerstreit mit der EU eingelenkt und Zugeständnisse angeboten hatte. Nachdem die EU-Kommission Konkurrenten und anderen Beteiligten die Chance gegeben hatte, diese zu bewerten, passte Apple sein Angebot laut Kommission an einigen Stellen nochmals an. Damit seien die wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgeräumt worden, so die Kommission.
Dass solche Streitigkeiten auch anders ausgehen können, zeigte sich im März. Die Kommission verhängte eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen den US-Konzern, weil Apple aus Sicht der Kommission seine Marktmacht missbraucht hat, indem es App-Entwickler zu sehr einschränke.
dpa/fk