Mit der Auszählung eines Wahlkreises in Schottland steht das Ergebnis der britischen Parlamentswahl endgültig fest. Das Mandat geht an die Liberaldemokraten, die damit nun 72 Abgeordnete stellen - das sind so viele wie noch nie.
Die Stimmen mussten wegen statistischer Unklarheiten zweimal nachgezählt werden.
Das Ergebnis bedeutet eine weitere Enttäuschung für die Schottische Nationalpartei SNP. Sie schickt nur noch neun Abgeordnete ins Unterhaus in London. Zuvor waren es 48.
412 der insgesamt 650 Sitze gehen an Wahlgewinner Labour. Die Konservativen des abgewählten Premierministers Rishi Sunak kommen nur auf 121 Sitze. Die rechtspopulistische Partei Reform UK von Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage zieht mit fünf Mitgliedern erstmals ins Parlament ein.
Die neue britische Regierung will in Handelsfragen enger mit der EU zusammenarbeiten. Dafür sprach sich der neue Handelsminister Jonathan Reynolds im Sender Sky News aus. Der Labour-Politiker machte die konservative Vorgängerregierung für Probleme im bilateralen Handel verantwortlich und deutete nun vernünftige Lösungen an, etwa bei der gegenseitigen Anerkennung beruflicher Qualifikationen oder Visaregeln für Künstler und Musiker.
Eine Rückkehr in die EU schloss der Wirtschaftsminister aber nachdrücklich aus. Grundsätzlich liege aber eine enge Zusammenarbeit im gegenseitigen Interesse der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs.
dpa/sh