In Italien sind die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Rai für 24 Stunden in den Streik getreten. Mit der Arbeitsniederlegung wollen sie gegen die "allgegenwärtige Kontrolle durch die Politik" protestieren, heißt es in einem Artikel auf der deutschsprachigen Webseite des Nachrichtenportals RaiNews. Darin kündigen die Journalisten an, dass sie weiterhin dafür kämpfen werden, dass die Bürger ausgewogen, zuverlässig und pluralistisch informiert würden.
Hintergrund des Protestes ist die kurzfristige Ausladung des Schriftstellers Antonio Scurati, der zum Tag der Befreiung Italiens von deutscher Besatzung und Faschismus am 25. April einen Text vorlesen sollte. Bei dem Auftritt wollte Scurati die Partei von Regierungschefin Meloni wegen deren postfaschistischer Ursprünge kritisieren. Der Text wurde schließlich von einer Rai-Journalistin vorgelesen.
Die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks protestieren mit dem 24-Stunden-Streik auch gegen den Personalmangel sowie unsichere Beschäftigungsverhältnisse durch die von der Rai-Leitung bevorzugte Beschäftigung von Freiberuflern.
dpa/mh