Wegen der Gefahr, von Großbritannien nach Ruanda abgeschoben zu werden, weichen irreguläre Migranten nach Angaben aus Dublin zunehmend nach Irland aus.
Die umstrittene Politik des britischen Premierministers Sunak habe bereits Auswirkungen auf das EU-Land, sagte der irische Außenminister Martin der britischen Zeitung "Daily Telegraph" zufolge.
Etwa 80 Prozent der Migrantinnen und Migranten würden über die britische Provinz Nordirland nach Irland kommen, sagte Martin. Großbritannien und die EU hatten sich nach dem Brexit geeinigt, diese Grenze offen zu lassen, um neue Konflikte in der früheren Bürgerkriegsregion zu vermeiden.
Wegen der steigenden Einwanderung hatten die gesellschaftlichen Spannungen in Irland zuletzt zugenommen. Zwischen Mai 2022 und April 2023 kamen mehr als 140.000 Menschen auf der "grünen Insel" an, so viele wie seit 16 Jahren nicht mehr.
dpa/sh