Die russisch-orthodoxe Kirche hat den Priester eines Gottesdienstes für den verstorbenen Kremlkritiker Nawalny degradiert. Dem Moskauer Geistlichen Safronow sei für die nächsten drei Jahre das Abhalten von Gottesdiensten verboten worden, berichteten mehrere russische Medien unter Berufung auf ein Dekret des Moskauer Patriarchen Kirill.
Er dürfe keinen Segen mehr erteilen und weder Kutte noch Priesterkreuz tragen, heißt es. Er soll stattdessen in einer anderen Kirche Hilfsarbeiten für den dortigen Priester leisten. Anschließend werde aufgrund seiner dortigen Beurteilung über sein weiteres Schicksal als Geistlicher entschieden, heißt es in dem Dekret.
Safronow hatte 40 Tage nach dem Tod Nawalnys an dessen Grab eine Totenmesse gelesen. In der orthodoxen Kirche ist es üblich, der Verstorbenen am 3., 9. und 40. Tag nach ihrem Tod besonders zu gedenken.
dpa/mh