Das EU-Parlament hat den Weg für ein europäisches Lieferkettengesetz freigemacht. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwochmittag in Straßburg für eine neue Regelung.
Damit können Unternehmen für Menschenrechtsverstöße in ihren Lieferketten zur Verantwortung gezogen werden. Außerdem müssen größere Unternehmen Klimapläne erstellen. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch offiziell zustimmen.
Strengere Grenzwerte gegen Luftverschmutzung
Ebenfalls gab das Parlament grünes Licht für schärfere Grenzwerte gegen Luftverschmutzung. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch in Straßburg für neue Obergrenzen unter anderem für Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2) und Schwefeldioxid (SO2).
Schlechte Luft bleibt nach Einschätzung der EU-Umweltagentur das größte von Umweltbedingungen ausgehende Gesundheitsrisiko. Nach jüngsten Zahlen gab es im Jahr 2021 rund 253.000 Todesfälle in der EU, die im Zusammenhang mit Feinstaubwerten über den empfohlenen Grenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) standen.
Strengere Regeln gegen Verpackungsmüll
Das EU-Parlament macht auch den Weg frei für schärfere Regeln gegen Verpackungsmüll. Die Abgeordneten stimmten für ein Verbot von bestimmten Einweg-Verpackungen - etwa für unverarbeitetes frisches Obst und Gemüse ab dem Jahr 2030. Mit bestimmten Ausnahmen sollen sämtliche Verpackungen recycelbar sein.
Ziel ist es, den Verpackungsmüll in der Staatengemeinschaft bis 2040 schrittweise um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Nach jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat fielen 2021 in der EU knapp 189 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner an.
dpa/est