Bei den Kommunalwahlen in der Türkei ist die Oppositionspartei CHP offiziell stärkste Kraft geworden.
Die Wahlbehörde bestätigte mittlerweile den überraschenden Wahlausgang, der sich bereits in der Nacht abgezeichnet hatte.
Die Mitte-Links-Partei habe vorläufigen Ergebnissen zufolge landesweit 35 der 81 Bürgermeisterposten gewonnen, sagte der Leiter der Wahlbehörde in Istanbul.
Die islamisch-konservative AKP von Präsident Erdogan wurde damit erstmals seit ihrer Gründung 2002 nur zweitstärkste Kraft. Sie gewann 24 Bürgermeisterämter. Ein amtliches Endergebnis steht noch aus.
Die prokurdische Dem-Partei gewann zehn der Ämter, der ultranationalistische Regierungspartner Erdogans, die MHP, wird zehn Bürgermeister stellen.
In den fünf größten Städten konnte sich die CHP bei den Bürgermeisterwahlen durchsetzen - besonders deutlich in der Hauptstadt Ankara und in Istanbul. Dort hat der amtierende Bürgermeister Ekrem Imamoglu nach Auszählung fast aller Stimmen mit 51 Prozent gesiegt. Damit verfehlte Erdogan sein Ziel, die politisch wichtige Metropole zurückzugewinnen. Imamoglu konnte mit seinem Wahlsieg seine Position als möglicher künftiger Herausforderer von Erdogan festigen. Tausende seiner Anhänger feierten am Sonntag seinen Sieg.
dpa/mh/sh