Bei der Präsidentenwahl in Russland liegt die Beteiligung nach Angaben der Wahlleitung inzwischen höher als bei der vorherigen Abstimmung 2018. Der Wert von 67,5 Prozent von damals sei am frühen Sonntagnachmittag übertroffen worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Wahlkommission.
Die Wahl für die fünfte Amtszeit von Kremlchef Putin ist erstmals auf drei Tage angesetzt, um mehr Wählern die Chance zur Stimmabgabe zu geben. Der Machtapparat strebt trotz des sicheren Siegs von Putin eine hohe Wahlbeteiligung an, um das Ergebnis legitim erscheinen zu lassen.
Nach einem Aufruf der Opposition versammelten sich an vielen Wahllokalen in Russland um die Mittagszeit Gegner Putins, um zu demonstrieren, dass sie den Kremlchef nicht weitere sechs Jahre im Amt sehen wollen. Die vielen Fotos und Videos mit insgesamt Tausenden Menschen zeigten klar ein anderes Bild als das von den Staatsmedien gezeichnete von glücklichen Wählern. Die Aktion "Mittag gegen Putin", die der Kremlgegner Nawalny noch vor seinem Tod im Straflager erdacht hatte, verlief weitgehend friedlich.
dpa/mh