Die Studie nennt auch absolute Zahlen: Geschätzt zwischen 264.000 und 594.000 Tonnen fabrikneue Hosen, Pullis, T-Shirts und andere Bekleidung werden jedes Jahr in der EU vernichtet, ohne dass sie jemals getragen wurden. Das sind vier bis neun Prozent aller Textilien, die in Europa auf den Markt kommen. Das ist an sich schon ein Unding und eigentlich auch respektlos gegenüber den Näherinnen und Arbeitern, die die Kleidung und Schuhe herstellen - oft unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Klimaschädliche Praxis
Ungetragene Kleidung zu entsorgen hat zudem auch einen gehörigen Preis für Klima und Umwelt. Laut der Studie, auf die sich die Europäische Umweltagentur in Kopenhagen stützt, verursacht die Vernichtung der Kleidung bis zu 5,6 Millionen Tonnen CO2. Das entspreche ungefähr den Netto-Emissionen von ganz Schweden im Jahr 2021.
Warum die Vernichtung?
Insbesondere im Online-Handel werden viele Bekleidungsstücke zurückgeschickt. Sie passen oder gefallen nicht, der Rückversand ist unkompliziert und oft kostenlos. Weil die Bearbeitung zurückgeschickter Textilien mehrere Wochen dauern kann, ist ein Wiederverkauf vor allem bei Saisonware schwierig. Die EU-Umweltagentur sagt, dass im Online-Handel schätzungsweise 20 Prozent der Kleidung und 30 Prozent der Schuhe ungetragen wieder beim Verkäufer landen. Mindestens ein Fünftel davon wird entsorgt, das heißt verbrannt. Die Kleidung zu recyceln wäre oft teurer.
Verbot in Sicht
Diese Praxis soll bald ein Ende haben. Im Dezember 2023 einigten sich EU-Parlament und Mitgliedsländer darauf, dass größere Modehändler unverkaufte Kleidung in der EU künftig nicht mehr vernichten dürfen. Sie müssen auch jedes Jahr offenlegen, wie viele unverkaufte Produkte sie aussortieren und warum. Diese Öko-Design-Richtlinie soll zwei Jahre nach Inkrafttreten greifen. Für kleine Firmen gelten Ausnahmen, mittlere Unternehmen bekommen eine Übergangszeit von sechs Jahren.
Verbraucher müssen damit rechnen, dass die EU-Verordnung dazu führen kann, dass Textilien oder ihr Online-Versand teurer werden.
vrt/jp
Die Boutiquen sowie Onlinehandel muss sich dann nicht wundern wenn sie nochmehr auf die Ware sitzen bleiben ! Die Kleidung ist so schon teuer genug besonders wenn man "Übergrößen" benötigt aber auch Kinderklamotten sind ziemlich teuer geworden und die Qualität lässt auch oft zu wünschen übrig!!!