Im Kampf gegen Luftverschmutzung sollen in der EU künftig strengere Grenz- und Zielwerte für Schadstoffe gelten.
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder verständigten sich am Dienstagabend auf neue Obergrenzen unter anderem für Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Die Einigung muss noch von den EU-Staaten und vom Parlament gebilligt werden. In den meisten Fällen ist das aber Formsache.
Mit den neuen Regeln solle sichergestellt werden, dass die Luftverschmutzung in Europa die menschliche Gesundheit nicht schädige, teilte das Parlament mit. Bürger sollen Anspruch auf Entschädigung bekommen, wenn sie wegen nicht eingehaltener Grenzwerte krank werden. Für bestimmte Feinstaubpartikel sowie Schwefeldioxid sollen die Grenzwerte halbiert werden. Beide Schadstoffe hätten einen besonders großen Einfluss auf die Gesundheit, so das Europaparlament.
Die neuen Regeln sollen die Weichen stellen für den Aktionsplan für "Null Schadstoffe" in Luft, Wasser und Boden der EU-Kommission. Den hatte sie 2021 vorgestellt. Trotz beachtlicher Fortschritte in der EU im Laufe der letzten Jahrzehnte würden die Gesundheit und die Umwelt durch Schadstoffe nach wie vor schwer beeinträchtigt, hatte es geheißen.
Schlechte Luft bleibt nach Einschätzung der EU-Umweltagentur EEA das größte von Umweltbedingungen ausgehende Gesundheitsrisiko. Nach jüngsten Zahlen gab es im Jahr 2021 rund 253.000 Todesfälle in der EU, die im Zusammenhang mit Feinstaubwerten über den empfohlenen Grenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) standen.
dpa/jp/est