Das Team des Kreml-Gegners Nawalny hat dessen Tod bestätigt. Nawalnys Sprecherin teilte mit, laut offizieller Todesnachricht sei der 47-Jährige am Freitag um 14:17 Uhr Ortszeit tot zusammengebrochen.
Ein Mitarbeiter des Straflagers, in dem er einsaß, habe erklärt, dass sich Nawalnys Leichnam in der Stadt Salechard zur Untersuchung befinde. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer von dem Straflager entfernt.
Nawalnys Mutter und sein Anwalt reisten hin, erhielten jedoch die Mitteilung, im Leichenschauhaus der Stadt befinde sich der Verstorbene nicht. Daher konnte die Mutter ihren Sohn bislang nicht identifizieren.
G7: Russland muss Todesumstände aufklären
Die G7-Außenminister fordern von Russland eine vollständige Aufklärung der Todesumstände von Kremlkritiker Nawalny. Nach einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz teilte der italienische Vorsitzende Tajani mit, die Minister hätten ihre Empörung über den Tod Nawalnys in der Haft zum Ausdruck gebracht. Der Oppositionspolitiker sei zu Unrecht wegen legitimer politischer Aktivitäten und seines Kampfes gegen Korruption verurteilt worden.
Die Außenminister der G7 verlangten auch von Russland, die inakzeptable Verfolgung politisch Andersdenkender, die systematische Unterdrückung der Meinungsfreiheit und die unangemessene Einschränkung von Bürgerrechten einzustellen.
Festnahmen bei Gedenken für Nawalny
Nach Nawalnys Tod gehen die russischen Sicherheitsbehörden massiv gegen Teilnehmer zahlreicher Gedenkkundgebungen vor. Nach Berichten von Menschenrechtlern gab es auch am Samstag landesweit Hunderte von Festnahmen.
Vielerorts wurden trotz Räumungsaktionen und Festnahmen immer wieder neue Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet und Bilder zur Erinnerung an Nawalny aufgestellt.
dpa/mh