Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Nordsyrien haben die Menschen am Dienstag der Zehntausenden Toten gedacht. In der am stärksten betroffenen südosttürkischen Provinz Hatay erinnerten Anwohner um 4.17 Uhr (Ortszeit) an die Opfer. Das war der Zeitpunkt, an dem das erste schwere Beben die Region vor einem Jahr erschüttert hatte.
In der Stadt Antakya riefen Menschen im Chor: "Hört jemand unsere Stimmen?". Den Satz hatten auch Retter vor einem Jahr gerufen, als sie tagelang nach Verschütteten suchten. Heute steht er dafür, dass sich viele Überlebende in der Region ignoriert und ihrem Schicksal überlassen fühlen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am Dienstag in der ebenfalls vom Beben getroffenen Provinz Kahramanmaras erwartet.
Am 6. Februar hatte am frühen Morgen ein Beben der Stärke 7,7 den Südosten der Türkei getroffen, ein weiteres Beben der Stärke 7,6 folgte am Nachmittag desselben Tages.
Allein in der Türkei kamen nach Regierungsangaben mehr als 53.000 Menschen ums Leben. Genaue Angaben zu den Opfern aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Nachbarland Syrien sind schwer zu ermitteln. Unbestätigten Informationen zufolge könnten dort mehr als 6.000 Menschen gestorben sein.
Hunderttausende Menschen leben immer noch in Notunterkünften.
dpa/est/km