Bei neuen russischen Angriffen im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben drei Menschen getötet und mindestens 28 verletzt worden.
Wie der Regionalgouverneur mitteilte, wurden ein Dorf in der Nähe der Grenze und die Stadt Charkiw von Raketen getroffen. Wohngebäude, ein Hotel, medizinische Einrichtungen, ein Kindergarten, Geschäfte und Verwaltungsgebäude seien beschädigt worden.
Unter den Verletzten sind zwei Mitarbeiter des ZDF. Wie der Sender mitteilte, befanden sie sich im Hotel "Kharkiv Palace", als eine Rakete im Gebäude einschlug. Betroffen sind demnach eine ukrainische Übersetzerin und ein Sicherheitsmann; die Frau habe dabei schwere Verletzungen erlitten.
Charkiws Bürgermeister erklärte, ein weiterer Angriff mit Drohnen habe Brände ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe 21 von 49 Drohnen abgefangen.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angriffe auf Charkiw und sprach von Vergeltung für den ukrainischen Beschuss der Stadt Belgorod. Dabei waren am Samstag nach russischen Angaben 24 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Die Behörden sprechen vom folgenschwersten Angriff auf russischem Boden seit Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren. Auch am Sonntag wurde wieder Raketenalarm ausgelöst.
Belgorod liegt rund 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Zwei Tage zuvor hatte Russland mehr als 100 Raketen auf die ukrainischen Städte Charkiw, Odessa und Lwiw abgeworfen. Dabei starben 39 Menschen.
Auf Antrag Russlands ist am Samstag der UN-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Dabei warf der russische UN-Botschafter Nebensia der Ukraine vor, Streumunition eingesetzt zu haben. Der ukrainische Gesandte forderte Russland auf, alle feindlichen Handlungen sofort zu beenden.
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