Im Gaza-Krieg steht die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung nach Darstellung des Welternährungsprogramms vor dem Kollaps.
Die Menschen würden hungern, schrieb der Vize-Direktor der Organisation, Carl Skau, nach einem Besuch vor Ort auf X. Die Situation sei unhaltbar. Die WFP-Hilfsgüter würden dringend gebraucht. Er forderte zudem einen humanitären Waffenstillstand.
Israels Oppositionsführer wirft UN-Generalsekretär Antisemitismus vor
Der israelische Oppositionsführer Lapid hat UN-Generalsekretär Guterres Antisemitismus vorgeworfen. Guterres hatte den UN-Sicherheitsrat zum Handeln im Gaza-Krieg aufgefordert. Mit der Anwendung von Artikel 99 wollte er einen sofortigen humanitären Waffenstillstand erreichen.
Ein entsprechender Resolutionsentwurf scheiterte aber am Freitag im UN-Sicherheitsrat, am Veto der USA. 13 der 15 Mitglieder stimmten dafür, Großbritannien enthielt sich. Zuvor waren bereits ähnliche Vorstöße am Widerstand der USA gescheitert. Die USA hatten sich stets hinter Israel gestellt und angegeben, dass eine Resolution mit der Forderung nach einem Waffenstillstand die laufenden diplomatischen Bemühungen vor Ort gefährden könnten.
Lapid schrieb dazu auf der Plattform X, vormals Twitter: Artikel 99 sei seit Jahrzehnten nicht vom UN-Generalsekretär angewandt worden. Weder in Syrien, noch im Kongo, nicht in Darfur und auch nicht in der Ukraine.
Erdogan kritisiert US-Veto im Weltsicherheitsrat
Der türkische Präsident Erdogan hat das Veto der USA im Weltsicherheitsrat verurteilt. Eine gerechte Welt sei möglich, aber nicht mit Amerika, sagte Erdogan am Samstag bei einer Versammlung in Istanbul.
Erdogan warf sowohl den USA als auch dem Sicherheitsrat vor, auf Israels Seite zu stehen. Erdogan unterstützt die Palästinenser und weigert sich, die islamistische Hamas als terroristisch einzustufen.
Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben das Scheitern des Resolutionsentwurfs ebenfalls scharf kritisiert. Mit der Resolution hätte man den Zivilisten eine dringend benötigte Ruhepause verschafft, heißt es in einer Mitteilung, die unter anderem von "Save the Children" und "Care International" unterzeichnet wurde.
Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon
Der Beschuss an Israels Grenze geht nach Angaben des israelischen Militärs weiter. Nach neuen Raketenangriffen aus dem Libanon hat die Armee auf die Orte zurückgefeuert, von denen aus die Angriffe erfolgten.
In der Nacht haben israelische Kampfjets außerdem eine Reihe von Zielen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Das Militär sprach von "Terrorzielen", darunter Kommando- und Kontrollzentralen der Hisbollah. Es gab zunächst auf beiden Seiten keine Berichte über mögliche Opfer.
dpa/sh/vk