In Argentinien wird am Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Das Land befindet sich mitten in einer schweren Wirtschaftskrise.
Als Favorit bei der Wahl gilt der libertäre Populist Javier Milei. Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank und viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen.
Milei ist der Kandidat der Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) und tritt gegen Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken Unión por la Patria (Union für das Vaterland) und die frühere Innenministerin Patricia Bullrich vom konservativen Oppositionsbündnis Juntos por el Cambio (Gemeinsam für den Wandel) an.
Mit ersten Ergebnissen wird in der Nacht auf Montag gerechnet. Sollte sich keiner der Kandidaten in der ersten Runde durchsetzen, gehen die beiden stärksten Bewerber am 19. November in die Stichwahl. Der künftige Präsident tritt am 10. Dezember sein Amt an.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer schweren Wirtschaftskrise: Die Inflationsrate liegt bei 138 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert an Wert, der Schuldenberg wächst.
dpa/est
Die Dollariesierung ist an sich eine gute Idee. Nur hat Argentinien zu wenig Dollar-Reserven, um tatsächlich den Dollar als Landeswährung einzuführen.