Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen "großen" serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Er beinhalte ein "beispielloses" Aufgebot von Artillerie und Panzern.
Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Serbien wurde aufgefordert, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.
In den wachsenden Spannungen haben die USA die serbische Seite zur sofortigen Deeskalation und Umsetzung ihrer Verpflichtungen aus dem Normalisierungsabkommen aufgerufen. US-Außenminister Blinken und der serbische Präsidenten Vucic hätten deshalb miteinander telefoniert. Das teilte das US-Außenministerium in Washington mit.
Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert. Am vergangenen Sonntag hatte ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. Die Nato kündigte an, die von ihr geführte Schutztruppe KFOR im Kosovo zu verstärken.
dpa/cd