Während des Zweiten Weltkriegs hat die katholische Kirche in Rom nach bislang unveröffentlichten Dokumenten mehr als 3.000 Juden versteckt. Die Akten aus dem Biblischen Institut des Vatikans wurden am Donnerstag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Insgesamt finden sich darauf die Namen von 3.600 Menschen, die damals mit Hilfe von katholischen Frauen- und Männerorden Zuflucht fanden. Aus dem Abgleich mit Dokumenten aus dem Archiv von Roms jüdischer Gemeinde ergibt sich, dass 3.200 davon jüdischen Glaubens waren.
Die Dokumente wurden nach der Befreiung der italienischen Hauptstadt im Juni 1944 von einem Jesuitenpartner erstellt, galten seit Jahrzehnten aber als verschollen. Insgesamt ist darin von 4.300 Versteckten die Rede, von denen mehrere Hundert bislang jedoch nicht namentlich identifiziert werden konnten. Mit Rücksicht auf die betroffenen Familien wurden am Donnerstag auch von den anderen keinerlei Namen genannt.
Die Rolle des Vatikans während der Zeit der Nazidiktatur und des faschistischen Regimes von Mussolini in Italien ist bis heute umstritten.
dpa/cd