Die EU hat den jüngsten Angriff auf einen Marktplatz in der Ost-Ukraine scharf verurteilt.
Russland müsse seine unmenschliche und illegale Aggression unverzüglich einstellen, forderte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Borrell in Brüssel. Bei dem russischen Luftangriff auf einen Markt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet worden.
"Darunter ist auch ein Kind", teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Mittwoch auf Telegram mit. Weitere 30 Menschen seien verletzt worden.
Auf Videos im Internet, die den Augenblick der Explosion zeigen sollen, war zu sehen, wie ein Geschoss mit einem riesigen Feuerball in einer belebten Straße einschlug, Trümmer flogen durch die Luft, Brände brachen aus, Tote auf den Straßen und Menschen, die um ihr Leben rannten.
Es war einer der verheerendsten Angriffe seit Wochen. Russland betont stets, es greife nur militärische Ziele an.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den russischen Angriff und die vielen Todesopfer in der Stadt im Gebiet Donezk. "Ein normaler Markt. Geschäfte. Eine Apotheke. Menschen, die nichts Falsches getan haben", schrieb er und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Was genau für ein Geschoss einschlug, war zunächst unklar. Einige lokale Medien gingen von einer S-300-Rakete aus. Die Stadt liegt nur knapp 20 Kilometer südwestlich von Bachmut, das die Russen im Zuge ihres Angriffskriegs besetzt haben, und wurde schon wiederholt zum Ziel russischer Angriffe.
Der Beschuss ereignete sich während des Besuchs von US-Außenminister Blinken in Kiew.
USA beliefern Russland mit Uranmunition
Die USA wollen der Ukraine erstmals auch panzerbrechende Uranmunition liefern. Diese ist Teil eines neuen Rüstungspaketes, das das Verteidigungsministerium in Washington am Mittwoch angekündigt hat. Es hat einen Umfang von 175 Millionen Dollar.
Die mit abgereichertem Uran gefüllten Granaten sind für den Einsatz in Abrams-Panzern vorgesehen. Weil dabei radioaktiver Staub frei wird, ist die Munition umstritten. Die russische Botschaft in Washington kritisierte die geplante Lieferung als Zeichen von Unmenschlichkeit.
dpa/jp/est