Nach einer Demonstration gegen Flüchtlinge und Migranten hat es am Freitagabend in der zyprischen Hafenstadt Limassol schwere Ausschreitungen gegeben.
Rund 350 Vermummte griffen Geschäfte von Migranten und die Menschen selbst an. Sie warfen Brandsätze und Steine und zündeten Mülltonnen an. Die Polizei setzte Tränengas ein, fünf Menschen wurden verletzt, es gab 13 Festnahmen.
Bei den Vermummten soll es sich Medienberichten zufolge um Rechtsextreme handeln. Die Regierung kam am Samstagmorgen zu einer Krisensitzung mit Polizei, Zivilschutz und Feuerwehr zusammen.
Laut zyprischem Innenministerium machen Flüchtlinge und Migranten mittlerweile sechs Prozent der Bevölkerung aus. Gemessen an der Bevölkerungszahl verzeichnet Zypern auch mit Abstand die meisten Asylanträge pro Jahr in der EU.
Die Flüchtlingslager sind überfüllt, vielerorts haben sich Ghettos gebildet, wo die Menschen in Armut leben. Diese Zustände dienen Ultrarechten als Anlass für die Ausschreitungen.
dpa/est