Zwei Monate nach seiner rätselhaften Meuterei ist der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin beim Absturz eines Flugzeugs in Russland getötet worden.
Der Telegram-Kanal Grey Zone, den Prigoschin nutzte, bestätigte am Mittwochabend den Tod. Eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus.
Die Luftfahrtbehörde Rosawiazija teilte mit, sein Name habe auf der Passagierliste gestanden. Alle zehn Personen an Bord seien vorläufigen Informationen zufolge ums Leben gekommen.
Zur Absturzursache gab es am Abend noch keine offiziellen Angaben. Die russischen Behörden leiteten Ermittlungen ein. Grey Zone verbreitete aber die Version eines gezielten Abschusses durch die russische Luftwaffe. Überprüfen ließ sich diese Behauptung nicht.
Die Maschine vom Typ Embraer Legacy 600 sollte von Moskau nach St. Petersburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben. Sie stürzte mehr als 200 Kilometer von Moskau entfernt ab. Noch am Abend wurden acht Leichen aus den Trümmern geborgen. Grey Zone zufolge soll auch der ehemalige Geheimdienstler Dmitri Utkin, der offizielle Wagner-Kommandeur, auf der Passagierliste gestanden haben.
Prigoschin (62) hatte auf den Tag genau vor zwei Monaten mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung gemeutert, wobei die Hintergründe dieser Ereignisse bis heute unklar sind. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte Prigoschin einen Verräter. Die Meuterei endete damit, dass der Wagner-Chef und Tausende seiner Bewaffneten nach Belarus gehen konnten.
US-Präsident Joe Biden zeigte sich "nicht überrascht" vom Tod des Wagner-Chefs. Am Rande eines Urlaubs im US-Bundesstaat Kaliforniern sagte Biden, er wisse nicht genau, was passiert sei, sei aber nicht überrascht. Er habe erst kürzlich mit Blick auf den russischen Söldnerchef gesagt, dieser müsse vorsichtig sein.
dpa/est