Im westafrikanischen Niger haben sich am Sonntag Tausende Menschen in der Hauptstadt Niamey versammelt, um den neuen Militärmachthabern ihre Unterstützung zu signalisieren.
Zahlreiche Menschen schwenkten russische Fahnen. Einige Menschen rissen die Plakette der französischen Botschaft ab, traten sie mit Füßen und ersetzten sie durch russische und nigrische Flaggen. Nach Militärputschen in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso hatten sich die neuen Machthaber dort ebenfalls Richtung Russland orientiert.
Am Mittwoch hatten Militärs den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. General Tchiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Die Putschisten setzten die Verfassung des Landes außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf.
Entwicklungszusammenarbeit
Nach dem Militärputsch im Niger hat Frankreich die Entwicklungszusammenarbeit mit dem afrikanischen Land eingestellt. Die französische Regierung hat beschlossen, keine Finanzhilfen mehr an den Niger zu zahlen. Auch die EU hat die militärische Zusammenarbeit mit dem Niger gestoppt und zahlt auch keine Hilfsgelder mehr.
Die Putschisten im Niger haben die afrikanischen Nachbarstaaten unterdessen vor einer Militärintervention gewarnt. Grund ist ein Treffen der Gemeinschaft der westafrikanischen Staaten am Sonntag in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Die Machthaber im Niger glauben, dass bei dem Treffen eine Militärintervention gemeinsam mit anderen Ländern der Region und dem Westen geplant werde. "Wir werden unser Vaterland verteidigen", so ein Sprecher der Putschisten im Staatsfernsehen.
vrt/dpa/vk/okr