US-Präsident Joe Biden ist zum Nato-Gipfel aufgebrochen, der am Dienstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius beginnt.
Zuvor legt Biden aber noch einen Stopp in London ein. Der 80-Jährige wird dort zu Gesprächen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak und König Charles III. erwartet. Im Anschluss an den Nato-Gipfel, der am Mittwoch endet, will Biden noch nach Finnland weiterreisen.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine biete der Nato-Gipfel in Vilnius den USA und ihren Nato-Partnern die Möglichkeit, Einigkeit und Entschlossenheit zu demonstrieren, sagte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan vor der Reise.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe, als er vor mehr als einem Jahr den Krieg gegen die Ukraine begann, damit gerechnet, dass die Einheit des Westens und der Nato zerbrechen und die Unterstützung für die Ukraine erlahmen werde. "Er hat sich geirrt", sagte Sullivan.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen seine Teilnahme am bevorstehenden Nato-Gipfel erneut an Bedingungen geknüpft. Selenskyj sagte dem US-Sender ABC, die Ukraine sollte klare Sicherheitsgarantien bekommen, solange sie nicht in der Nato sei. Entscheidungen müssten auf dem Gipfel getroffen werden.
Beim Nato-Gipfel im litauischen Vilnius am Dienstag und Mittwoch wird es darum gehen, wie die von Russland angegriffene Ukraine an das Bündnis herangeführt werden kann und welche Sicherheitsgarantien ihr nach einem Ende des russischen Angriffskriegs gegeben werden können. Die Ukraine wünscht sich eine formelle Einladung in die Nato. Dazu wird es aber voraussichtlich nicht kommen.
Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses in Washington, John Kirby, sagte, die Ukraine müsse noch einige Reformen umsetzen, um der Nato beitreten zu können. Außerdem befinde sich das Land im Krieg. Der Fokus der Nato müsse daher sein, sicherzustellen, dass die Ukraine in ihrem Abwehrkampf erfolgreich sei und Zeit und Raum habe, um an den Reformen zu arbeiten, sagte er ebenfalls bei ABC.
Die Nato-Staaten würden bei ihrem Gipfel deutlich machen, dass sie das Land weiterhin geschlossen im Kampf gegen Russland unterstützen und "dass die Nato schließlich in der Zukunft der Ukraine liegen wird".
dpa/est