Nach tagelangen Ausschreitungen in Frankreich hat sich die Lage Montagnacht weiter beruhigt. Nach Angaben des Innenministeriums in Paris wurden 72 Menschen festgenommen. Es seien keine weiteren Polizisten verletzt worden.
Die Unruhen, die nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle ausgebrochen waren, ebbten damit weiter ab. Größere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Weiterhin sind aber 45.000 Polizisten im Einsatz, um bei möglichen Unruhen einzugreifen.
Am Dienstag empfängt Präsident Emmanuel Macron in Paris 200 bis 300 Bürgermeister aus Städten und Gemeinden, in denen die Ausschreitungen besonders heftig waren. Neben moralischer Unterstützung will der Präsident Hilfe bei der Reparatur beschädigter Rathäuser und anderer öffentlicher Einrichtungen anbieten.
Am Montagabend hat Macron mit Innenminister Gérald Darmanin eine Polizeiwache in Paris besucht, um den Sicherheitskräften den Rücken zu stärken. Premierministerin Élisabeth Borne hatte zuvor mit den Fraktionsvorsitzenden beider Parlamentskammern über die Krise beraten. Am wichtigsten sei nun, die Ruhe im Land wiederherzustellen mit massiver Polizeipräsenz und einem entschiedenen Vorgehen der Justiz, sagte Borne.
Nach Regierungsangaben wurden in den vergangenen Tagen über 3.400 Menschen bei Ausschreitungen festgenommen. 684 Polizisten und Feuerwehrleute seien verletzt worden.
dpa/est