Der russische Söldnerchef Prigoschin ist in Belarus eingetroffen. Das hat Machthaber Lukaschenko in Minsk bestätigt.
Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden. Der 62-Jährige, dessen Söldner zuvor monatelang an der Seite der regulären russischen Armee in der Ukraine kämpften, hatte am vergangenen Samstag einen lange schwelenden Machtkampf innerhalb der russischen Militärführung eskalieren lassen.
Nach Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Lukaschenko beendete Prigoschin seinen Marsch in Richtung Moskau.
Kreml-Chef Putin kündigte heute Veränderungen in der Führungsetage der russischen Streitkräfte "in nächster Zukunft" an. Dabei äußerte er sich nicht dazu, ob er an seinem Verteidigungsminister Schoigu festhält. Schoigu steht seit Monaten wegen der Misserfolge beim Krieg gegen die Ukraine in der Kritik und hatte auch dem Aufstand Prigoschins nichts entgegenzusetzen.
Bei dem bewaffneten Aufstand am Samstag waren nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin auch Piloten getötet worden, die die Wagner-Kolonne bei ihrem Marsch in Richtung Moskau angegriffen hatten. Mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug wurden abgeschossen.
Präsident Putin hatte Montagabend bestätigt, dass sein in Ungnade gefallener Ex-Vertrauter in Belarus mit seinen Kämpfern Zuflucht finden könne.
Putin dankt Sicherheitsapparat für Gegenwehr bei bewaffnetem Aufstand
dpa/est