Nach der Beendigung des Aufstands der russischen Wagner-Söldnertruppe hat sich die Lage in Südrussland beruhigt. Samstagabend hatte Wagner-Chef Prigoschin seinen Marsch Richtung Moskau plötzlich beendet.
In Moskau bleiben die Anti-Terror-Vorkehrungen zunächst in Kraft. Sie geben insbesondere der Polizei größere Befugnisse. Auch Verkehrsbeschränkungen auf der Autobahn zwischen Moskau und Rostow bestehen weiter.
Prigoschin und seine Kämpfer sollen straffrei bleiben, wie Kreml-Sprecher Peskow in Moskau mitteilte. Er begründete dies mit den Verdiensten der Männer an der Front.
Was mit der 25.000 Mann starken Privatarmee passiert, ist unklar. Nach aktuellsten Angaben soll die Truppe aufgelöst werden. Ein Teil der Wagner-Kämpfer soll in die regulären russischen Streitkräfte übernommen werden und damit weiter beim Angriffskrieg gegen die Ukraine dabei sein. Das ist für viele Wagner-Offiziere jedoch keine Option. Sie hatten sich bewusst gegen den Dienst im Verteidigungsministerium gestellt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Krieg gegen die Ukraine nicht mehr mitmachen, ist groß. Zumal sich der Kreml ihrer Loyalität nicht sicher sein kann.
Prigoschin hatte verlangt, dass die Söldner-Truppe als selbstständige Kraft erhalten bleibt. Beobachter warnen nun davor, dass der Wagner-Chef im Exil in Belarus erneut eine Armee aufbauen könnte. Das könnte erneut eine Bedrohung für die Ukraine sein, sagte der britische Ex-General Richard Dannatt dem Sender Sky News.
dpa/dlf/dop