Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine grobe Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen.
"Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat", so der Söldner-Chef. Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten zuvor in einer Rede an die Nation als "Verräter" bezeichnet und angekündigt, sie ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zuzuführen.
Die Wagner-Söldner würden ihren Kampf fortsetzen und sich nicht wie von Putin gefordert ergeben, betonte Prigoschin, der eine voll ausgestattete eigene Armee mit Panzern und Flugzeugen zur Verfügung hat.
Bislang galt der Geschäftsmann als Vertrauter des Präsidenten und eine der Stützen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über Monate hinweg konnte er sich Kritik an der Militärführung leisten, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.
Kämpfe in russischem Gebiet Woronesch
In Russland berichten Behörden von Kämpfen im Gebiet Woronesch im Südwesten des Landes. Dabei ist die Rede von einer "Anti-Terror-Operation" der Streitkräfte der Russischen Föderation. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
Gegen wen genau die Armee im Gebiet Woronesch kämpft, wurde nicht gesagt. Zuvor hatte es allerdings Berichte gegeben, dass die aufständischen Wagner-Kämpfer dort einzelne militärische Einrichtungen besetzt hätten.
Das gleichnamige Gebietszentrum ist rund 470 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Moskau und Rostow am Don, wo Aufständische Militäreinrichtungen besetzt haben. Auch gibt es Berichte von einem brennenden Tanklager. Rund 100 Feuerwehrleute seien an den Löscharbeiten beteiligt. Ob es einen Zusammenhang zu den Kampfhandlungen gab, war zunächst unklar.
Ermittlungen gegen Wagner-Chef Prigoschin wegen bewaffneten Aufstands
dpa/dop
Meiner Meinung nach, dient die ganze Inszenierung des Chefs der russischen Privatarmee Wagner dazu, seine Truppen in Belarus zu positionieren.
Da die der Angriffskrieg gegen die Ukraine im Süden nicht weiterkommt, versucht Prigoschin die Angriffe jetzt vom Nordwesten aus zu starten. Putin kann dann wieder behaupten, es sei nicht Russland die von dort aus einen Angriffskrieg auf die Ukraine führt..