Das Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und Chinas Staatschef Xi Jinping ist überraschend positiv zu Ende gegangen.
Nach dem Treffen sagte Xi, er hoffe, dass Außenminister Blinken durch seinen Besuch einen positiven Beitrag zur Stabilisierung der Beziehungen zwischen China und den USA leisten könne. Xi sehe "Fortschritte" im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten. Beide Seiten hätten "Übereinstimmung in bestimmten Fragen erzielt", sagte er dem chinesischen Staatsfernsehen.
Blinken betonten vor Journalisten, dass direkter Umgang und anhaltende Kommunikation der beste Weg seien, "um verantwortlich mit Differenzen umzugehen". So könne sicher gestellt werden, dass Wettbewerb nicht in Konflikt abdrehe. China habe sich aber weiter geweigert, Kanäle für Krisenkommunikation und Militärkontakte einzurichten. Das habe Blinken mehrfach während seiner Gespräche angemahnt.
Zuvor hatte Blinken mit dem ranghöchsten Außenpolitiker Wang Yi und mit Außenminister Qin Gang gesprochen. Wang Yi sagte bei dem Treffen, Blinkens Besuch in China komme zu einem kritischen Zeitpunkt. Die USA hätten eine "falsche Wahrnehmung" seines Landes, die wiederum zu einer "falschen Politik" gegenüber der Volksrepublik führe. Die USA dürften sich nicht in Chinas innere Angelegenheiten einmischen. Besonders in der Taiwan-Frage gebe es für China "keinen Raum für Kompromisse".
Der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit 2018 erfolgt vor dem Hintergrund schwerer Differenzen zwischen den rivalisierenden Großmächten. Dabei geht es um Handelsfragen zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften, aber auch um die Politik gegenüber Taiwan und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Am ersten Tag hatte Blinken laut US-Berichten siebeneinhalb Stunden mit seinem chinesischen Amtskollegen Qin Gang gesprochen - und damit viel länger als geplant. Der US-Außenminister lud Qin Gang auch zu einem Gegenbesuch nach Washington ein. Beide Seiten beschrieben die Gespräche im Anschluss weitgehend übereinstimmend als konstruktiv.
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