Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro in der Ukraine werden weiterhin Menschen vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht.
Betroffen sind Zehntausende auf beiden Seiten. Der Fluss markiert die Frontlinie. Am Mittwoch wird mit dem kritischen Punkt der Flutwelle gerechnet.
Nach ukrainischen Angaben stehen acht Ortschaften ganz oder teilweise unter Wasser, darunter auch Teile der Stadt Cherson. Angaben über Tote oder Verletzte liegen nicht vor.
Die Ursache für den Dammbruch ist weiter unklar. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig eine absichtliche Zerstörung vor. Der ukrainische UN-Botschafter nannte die Sprengung einen Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus. Der Vorfall sei ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern, so der Botschafter vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Sein russischer Kollege sprach dagegen von einer Sabotage Kiews und einem Kriegsverbrechen. Durch den Dammbruch würden die Landwirtschaft und das Ökosystem der Region Cherson geschädigt und die Wasserversorgung der Krim beeinträchtigt.
Der amerikanische UN-Botschafter sagte, es gebe noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe. Eine Sabotage durch Kiew halte er aber für unwahrscheinlich.
dpa/jp