Die Ukraine hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes als "größte menschengemachte Katastrophe seit Jahrzehnten" eingestuft.
Hunderttausende bekämen in den kommenden Jahren die negativen Folgen zu spüren, warnte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew. Er bezeichnete Russland als "Terrorstaat", der seinen Angriffskrieg auf eine neue Stufe stelle. Das Land müsse seinen Sitz im UN-Sicherheitsrat verlieren. Russland gehört dort zu den fünf Vetomächten.
Internationale Reaktionen auf die Zerstörung des Staudamms
Der britische Außenminister James Cleverly hat die Zerstörung des Staudamms in der Südukraine als "Katastrophe" und "Kriegsverbrechen" kritisiert. Großbritannien stehe bereit, die von dieser Katastrophe Betroffenen zu unterstützen. Zur Frage, wer für die Zerstörung verantwortlich ist, äußerte sich Cleverly bisher nicht.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Zerstörung des Staudamms verurteilt. Der Vorfall gefährde Tausende Zivilisten und verursache schwere Umweltschäden. Das schrieb Stoltenberg am Dienstag auf Twitter. Dies sei eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität von Russlands Krieg in der Ukraine demonstriere.
Tschechien hat Russland für die Sprengung verantwortlich gemacht. Außenminister Lipavsky warf der Führung in Moskau vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. Der Angriff auf den Staudamm sei vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten. Das schrieb er auf Twitter. Solch ein brutales Vorgehen müsse bestraft werden.
Auch der Präsident des Europarates, Charles Michel, zeigte sich über Twitter schockiert über den Angriff. Er will, dass Russland wegen der Zerstörung des Staudamms zur Rechenschaft gezogen wird. Die Zerstörung einer zivilen Infrastruktur sei eindeutig ein Kriegsverbrechen, so Michel.
Explosion an ukrainischem Staudamm: Wasserkraftwerk zerstört
Der Staudamm Nowa Kachowka war in der Nacht zum Dienstag in dem von Russland besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Cherson zerstört worden. Auch das angrenzende Wasserkraftwerk ist nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Befürchtet werden schwere Überschwemmungen.
Nach Angaben der örtlichen Behörden sind etwa 16.000 Menschen in der "kritischen Zone" zuhause. Der ukrainische Ministerpräsident Schmyhal sprach von einer Überschwemmungsgefahr für bis zu 80 Ortschaften. Die Zerstörung werde zu einer Umweltkatastrophe führen. Auf der linken Seite des Flusses Dnipro sei inzwischen mit Evakuierungen begonnen worden.
Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig, dafür verantwortlich zu sein. Spekuliert wurde, dass der Vorfall ein russischer Sabotageakt sein könnte, um eine ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
dpa/belga/cd/okr
Und hierzulande regt man sich über SCARs auf die plötzlich in Russland eingesetzt worden wären - Unglaublich, man sollte den Russen auch 'nen Staudamm, am besten an der Wolga, da gibt's deren einige um die Ohren fliegen lassen...