Im Norden des Kosovo ist es am Mittwoch wieder zu Protesten der serbischen Minderheit gekommen. In den drei Ortschaften Zvecan, Leposavic und Zubin Potok gab es Kundgebungen. Die Demonstranten forderten den Abzug der kosovarischen Polizei und die Entfernung der neuen albanischen Bürgermeister aus ihren Ämtern. Medienberichten zufolge blieb die Lage zunächst ruhig.
Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Es wird fast ausschließlich von Albanern bewohnt. Serbien erkennt die Unabhängigkeit nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. Am Montag war es zu schweren Zusammenstößen zwischen militanten Serben und Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR gekommen, die zurzeit die Gemeindeämter sichern. 30 KFOR-Soldaten und 50 Serben wurden verletzt. Die Nato will die Truppe im Kosovo jetzt aufstocken. US-Außenminister Antony Blinken rief alle Seiten zur Mäßigung auf.
dpa/est