Erdogan erhielt gut 52 Prozent der Stimmen, Kilicdaroglu knapp 48 Prozent, wie die Wahlbehörde mitteilte. Bereits am frühen Abend füllten Erdogans Anhänger Straßen in türkischen Städten, schwenkten Fahnen und feierten den Wahlsieg.
Erdogan führt die Türkei seit 20 Jahren. Nach seinem Sieg rief er sein Land zu "Einheit und Solidarität" auf. Es sei an der Zeit, "die Streitigkeiten des Wahlkampfes zu überwinden" und sich um die Träume der Nation zu vereinen. Er werde "bis ans Grab" bei seinen Anhängern bleiben.
Seit Einführung eines Präsidialsystems 2018 hat Erdogan so viel Macht wie nie zuvor. Befürchtet wird deshalb, dass er nun noch autoritärer regiert. International bedeutet eine Wiederwahl Erdogans weitere fünf Jahre mit einem eigenwilligen Partner.
Glückwünsche aus aller Welt
Premierminister Alexander De Croo hat Erdogan bereits zu seinem Wahlsieg gratuliert und die gute Zusammenarbeit Belgiens mit der Türkei betont. Glückwünsche kamen von Staats- und Regierungschefs weltweit, etwa von dem deutschen Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, er freue sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, es sei von strategischer Bedeutung sowohl für die EU als auch für die Türkei, die gegenseitigen Beziehungen weiter auszubauen.
dpa, belga