Der Klimawandel sei die größte Herausforderung der Gegenwart, betonte der Premierminister in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz. Um ihn zu bekämpfen, brauche es aber Lösungen, die nur die Industrie zügig genug und in ausreichendem Maß liefern könne. Die Antwort auf den Klimawandel dürfe keinesfalls weniger Wirtschaftswachstum lauten, so De Croo. Denn das widerspreche der menschlichen Natur, könne also nie funktionieren. Die Menschheit dränge immer vorwärts, nie zurück.
Die Strategie müsse deshalb lauten: Mehr Industrie, aber besser – das wirtschaftliche Wachstum müsse vom CO2-Ausstoß abgekoppelt werden. Das Werkzeug dafür müsse ein europäischer "Industrial Deal" sein, in dessen Zentrum eine klar ausgerichtete und fokussierte Politik stehen müsse.
Es sei wichtig, dass Europa sich von einer Politik der Strafen und des Zwanges und von einer Politik der nationalen Alleingänge verabschiede. Das untergrabe nur den Rückhalt in der Bevölkerung, warnte der Premier. Stattdessen müsse mit positiven Anreizen gearbeitet werden. Entscheidend für den Erfolg dieser Strategie sei aber vor allem der Punkt Energie: Europa müsse viel mehr, viel grünere und viel günstigere Energie produzieren als bisher.
Boris Schmidt
Die Menschheit drängt immer vorwärts, nicht zurück, Herr De Croo. Vielleicht haben Sie Recht. Vielleicht ist die Menschheit aber auch deshalb zum Scheitern und Aussterben verurteilt. Es kann kein unbegrenztes Wachstum geben mit begrenzten Ressourcen.