In einem offenen Brief hat der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu in die umkämpfte Stadt Bachmut eingeladen – zur Lageeinschätzung. Der Brief wurde auf Telegram veröffentlicht.
Das Verhältnis zwischen Prigoschin und Schoigu gilt als angespannt. Der Söldnerchef hat sich mehrmals öffentlich über die seiner Ansicht nach fehlende Unterstützung durch das Verteidigungsministerium beklagt. Dabei griff er Schoigu auch persönlich an. Auch die Einladung kann als Spott verstanden werden. Schoigu hat zwar den Titel eines Armeegenerals, diente aber nie bei den Streitkräften, was russische Militärblogger mehrfach kritisierten.
Prigoschin wirft dem Ministerium vor, ihm zu wenig Munition zu liefern, um effektiv angreifen zu können. Zuletzt klagte er zudem über fehlenden Flankenschutz durch reguläre Einheiten. Seine Söldner liefen so Gefahr, in Bachmut eingekesselt zu werden. Das Verteidigungsministerium wies diese Vorwürfe zurück.
Indessen berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium von kleineren Geländegewinnen in der Nähe der umkämpften Stadt Bachmut. In der Stadt selbst seien innerhalb dieser Woche keine Positionen aufgegeben und dem russischen Feind große Verluste zugefügt worden. Die Angaben von Kriegsparteien können nicht unabhängig überprüft werden.
dpa/est