Seit Beginn der Mobilmachung in Russland im vergangenen Herbst haben die Behörden mehr als 1.000 Soldaten angeklagt - wegen Fahnenflucht, unerlaubter Entfernung von der Truppe oder Befehlsverweigerung. Das berichtet das unabhängige Portal Mediazona. Das Medium verweist darauf, dass die Strafen für solche Vergehen nach der Mobilmachung verschärft wurden.
Insbesondere seit Anfang März lasse sich ein rapider Anstieg von Verfahren gegen unwillige Mobilisierte beobachten. Im März wurden demnach rund 400 solcher Fälle aufgerollt. Die bisher vorliegenden Zahlen für April deuten auf ein ähnlich hohes Ergebnis hin.
In über 90 Prozent der Fälle geht es laut Mediazona um das unerlaubte Entfernen von der Truppe. Zwar ist nur ein kleiner Teil der Urteile zugänglich, aber demnach werden die Rekruten von den Gerichten zumeist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt - und können damit wieder an die Front versetzt werden.
dpa/est