Im Sudan sind im Zuge eines Machtkampfs zwischen der Armee und einer wichtigen paramilitärischen Gruppe Gefechte in mehreren Teilen des Landes ausgebrochen.
In der Hauptstadt Khartum waren seit Samstagmorgen in mehreren Stadtteilen anhaltende Schüsse und Explosionen zu hören, darunter am Flughafen und in der Nähe des Präsidentenpalasts im Norden der Stadt. Auch im Süden der Stadt schien es Kämpfe zu geben. Dort befindet sich das Hauptquartier der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF), die eigentlich in das staatliche Militär integriert werden sollte. Mindestens drei Menschen kamen in Khartum ums Leben. Medienberichten zufolge kam es auch in den Bundesstaaten White Nile und Nord-Darfur zu Kämpfen.
Die RSF erklärten, sudanesische Soldaten seien am Samstagmorgen in ihr Hauptquartier einmarschiert. Daraufhin hätten sie den Präsidentenpalast und den Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht. Die sudanesische Armee widersprach dem jedoch auf Twitter. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Omar al-Baschir im April 2019 hält das Militär unter der Führung von General Abdel Fattah al-Burhan die Macht im Land. In den vergangenen Monaten haben die Spannungen zwischen Militär und RSF zugenommen. Der Streit verzögert den Übergang zu einer zivilen Regierung, den Machthaber al-Burhan versprochen hat.
Sollte der Streit eskalieren, wird ein Bürgerkrieg befürchtet.
dpa/km