Der in Russland inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny ist wieder in eine Einzelzelle verlegt worden - obwohl er gesundheitlich schwer angeschlagen ist. Das hat sein Anwalt mitgeteilt.
Demnach leidet Nawalny an Magenbeschwerden und hat in den letzten beiden Wochen acht Kilo abgenommen. Der Anwalt beklagte, dass sein Mandant nicht behandelt werde.
Seit dem vergangenen Sommer ist Nawalny zum 13. Mal in den so genannten Strafisolator verlegt worden. Dort herrschen besonders schwere Haftbedingungen. Gefangene dürfen keine Besuche oder Päckchen empfangen und nicht telefonieren.
Der 46-Jährige sieht nach Angaben auf dem Nawalny-Kanal auf Telegram seine neue Einzelhaft als Strafe für eine Recherche über Korruption in der Gefängnisbehörde. Der von Nawalny gegründete Fonds für Korruptionsbekämpfung (FBK) hatte zuvor einen Beitrag über den überteuerten Ankauf von Lebensmitteln in russischen Gefängnissen veröffentlicht. So sei Kohl - das Hauptnahrungsmittel der Häftlinge - zum mehr als Vierfachen des Großhandelspreises von der Behörde bestellt worden.
dpa/est