Der letzte noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse gegen die NS-Kriegsverbrecher ist tot. Der US-Amerikaner Benjamin Ferencz starb im Alter von 103 Jahren. Das berichten US-Medien unter Berufung auf seine Familie.
Ferencz kam 1920 im damals zu Ungarn gehörenden Siebenbürgen zur Welt. Er war noch ein Kind, als seine Familie in die USA auswanderte. Im Zweiten Weltkrieg diente er in der US-Armee und sammelte Beweismaterial für die NS-Kriegsverbrechen.
Mit 27 Jahren wurde er Chefankläger der US-Armee im sogenannten Einsatzgruppen-Prozess, einem der zwölf Nachfolgeverfahren des Nürnberger Prozesses gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher. Die NS-Einsatzgruppen waren für die Ermordung von mehr als einer Million Menschen, vor allem Juden, verantwortlich. Von den 22 Verurteilten in dem Prozess wurden vier hingerichtet.
Später trug Ferencz entscheidend zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs bei.
dlf/dpa/vrt/sh