Ein russischer Militärblogger ist am Sonntag bei einer Explosion in einem Café in Sankt Petersburg getötet worden. Weitere 30 Menschen seien bei der Detonation des Sprengsatzes verletzt worden, sechs von ihnen schwer, berichtete die russische Staatsagentur Tass weiter.
Der 40-jährige Journalist und Blogger, der aus dem Donbass in der Ostukraine stammt, sei auf der Stelle tot gewesen. Nach unbestätigten Berichten hatte er zu einem patriotischen Abend in das Café eingeladen.
Dem Medienblogger folgten mehr als 560.000 Menschen auf Telegram. Er war unter anderem für seine Kriegsrhetorik bekannt, mit der er die russische Invasion der Ukraine rechtfertigte. Das Café, in dem der Anschlag erfolgte, soll nach Medienberichten Jewgeni Prigoschin, dem Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, gehören.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler war der Sprengsatz in einer Büste versteckt, die dem Blogger als Geschenk überreicht wurde, hieß es aus Moskau. Eine 26-Jährige sei festgenommen worden. Ihr wird Mord vorgeworfen. Die Frau soll mit der Anti-Korruptions-Stiftung des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny in Verbindung stehen.
Russland macht ukrainische Geheimdienste für den tödlichen Anschlag verantwortlich. Kiews Geheimdienste hätten den "Terroranschlag" geplant.
dpa/sh/dop