Vor der Südküste Italiens ist ein Flüchtlingsboot verunglückt. Dabei sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mindestens 58 Menschen ums Leben gekommen. Es sollen auch viele Kinder und Frauen unter den Opfern sein.
Örtlichen Medien zufolge war das Boot vor der Stadt Crotone in Kalabrien bei rauer See gegen einen Felsen geprallt und zerschellt. Die Küstenwache berichtet von 80 geretteten Überlebenden. Sie stammen aus Afghanistan, Pakistan und dem Iran.
Die Zahl der Todesopfer könnte noch weiter steigen. Einige der Überlebenden berichteten von bis zu 250 Menschen an Bord, andere sprachen von 180.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich am Sonntag entsetzt über das Unglück. "Es ist kriminell, ein kaum 20 Meter langes Boot mit gut und gern 200 Personen an Bord bei schlechten Wettervorhersagen aufs Meer zu schicken", schrieb sie. Ihre Regierung bemühe sich zu verhindern, dass solche Boote überhaupt ablegten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich auf Twitter zutiefst betrübt über das Bootsunglück und sprach von einer Tragödie, bei der unschuldige Migranten gestorben seien. Sie forderte alle Beteiligten dazu auf, sich noch mehr um Fortschritte in der EU-Migrationspolitik zu bemühen.
dpa/belga/vrt/jp/est