Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat auch die Ukraine wegen des Einsatzes verbotener Landminen kritisiert.
In einer Mitteilung bezieht sich die Organisation auf das Gebiet um die ostukrainische Stadt Isjum, die von April bis September von russischen Truppen besetzt war.
Die russischen Streitkräfte hätten wiederholt Antipersonenminen eingesetzt und im ganzen Land Gräueltaten begangen. Das rechtfertige aber nicht den ukrainischen Einsatz dieser verbotenen Waffen. Die Minen würden zur Vertreibung von Zivilisten führen, die Landwirtschaft und die Lieferung humanitärer Güter behindern.
Anfang Januar hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal beklagt, dass die Ukraine durch den russischen Angriffskrieg zum größten Minenfeld der Welt geworden sei. Seinen Angaben nach sollen 250.000 Quadratkilometer des Landes minenverseucht sein.
Das Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen wurde 1997 beschlossen, die Ukraine ist 1999 beigetreten und hat es 2005 ratifiziert. Russland ist dem Vertrag nicht beigetreten, verstößt laut HRW wegen der wahllosen Wirkung der Minen aber trotzdem gegen das Völkerrecht.
dpa/est