Günstiges Getreide aus der Ukraine bereitet den Landwirten in den östlichen EU-Ländern zunehmend Probleme. Das geht aus einem gemeinsamen Schreiben von Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei hervor.
Bei einem Treffen in Brüssel werden die EU-Agrarminister unter anderem darüber beraten. Hintergrund ist, dass die Europäische Union der Ukraine den Export von Getreide über bestimmte Transportkorridore in den betroffenen Ländern erleichtert. Teile des ukrainischen Getreides gelangen aber offenbar nicht auf den Weltmarkt, sondern verdrängen heimische Getreideprodukte in Osteuropa, etwa als günstiges Futtermittel.
Die sechs EU-Staaten betonen in ihrem Papier, dass sie bereit seien, die Ukraine im Agrarsektor weiter zu unterstützen, wenn dies keine negativen Auswirkungen auf die eigenen Märkte habe. Außerdem müssten betroffene heimische Landwirte ihrer Ansicht nach entschädigt werden.
Vor dem russischen Angriffskrieg lieferten Russland und die Ukraine nach Angaben der EU-Kommission zusammen rund 34 Prozent des Weizens für die Weltmärkte.
dpa/est