Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, dass ein Haus getroffen worden sei. Zwei Menschen seien gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden. Insgesamt seien bei den Angriffen drei Menschen verletzt worden, darunter ein 14 Jahre altes Mädchen, teilte er mit.
Es handelte sich um die schwersten Raketenangriffe seit dem 16. Dezember, als Russland das Land massiv von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer beschossen hatte.
Es war die zehnte Welle dieser Art seit Oktober. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte seit Tagen vor drohenden neuen Attacken gewarnt.
In der Nacht hatte es bereits Drohnenangriffe gegeben. Nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr waren die sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet. In der Region Dnipro wurden demnach fünf Drohnen abgeschossen. Drohnenangriffe wurden auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet.
Lawrow will Nachschubwege für Waffenlieferungen zerstören
Der russische Außenminister Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. Unter Militärexperten gebe es Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen, sagte Lawrow im russischen Fernsehen. Dabei werde an Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel gedacht. Zum Teil werde ja schon mit Angriffen gegen die ukrainische Infrastruktur daran gearbeitet.
Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck sieht Russland auf dem Weg zur militärischen Niederlage. Das liege daran, dass die ukrainische Armee Waffen von Europa, den Nato-Ländern und den USA bekomme und sie diese Waffen geschickt und strategisch, klug und heldenhaft einsetze, sagte Habeck.
London: Angriff auf Flugplatz zeigt Schwäche russischer Flugabwehr
Der mutmaßliche ukrainische Drohnenangriff auf einen russischen Militärflugplatz zeigt nach britischer Einschätzung auch die Verwundbarkeit der russischen Luftverteidigung. Es werde immer deutlicher, dass Russland Schwierigkeiten habe, Angriffe tief im Landesinneren abzuwehren, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Das liege vermutlich daran, dass moderne Flugabwehrsysteme derzeit rar seien.
Bei der Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt waren am 2. Weihnachtstag nach russischen Angaben drei Soldaten getötet worden.
dpa/sh