Es werden aus Brasilien, Frankreich und Großbritannien teils deutlich höhere Fernseh-Einschaltquoten während des Eröffnungsspiels ausgewiesen als noch bei der WM 2018 in Russland. So hätten beim französischen Sender TF1 5,05 Millionen Zuschauer das erste Spiel des Turniers gesehen. Vor vier Jahren waren seien es 3,83 Millionen gewesen.
Allerdings unterschlug die FIFA in ihrer Mitteilung auch einige zur Einordnung wichtige Informationen: So fand das Eröffnungsspiel der WM 2018 an einem Donnerstag um 17 Uhr statt. Die erste Partie in Katar wurde dagegen an einem Sonntag zur gleichen Zeit angepfiffen, wenn ohnehin mehr Menschen vor dem Fernseher sitzen.
Reformen
Das Europaparlament fordert von dem Fußballweltverband FIFA unterdessen tiefgreifende Reformen. Nur so könnten die nächsten Weltmeisterschaften demokratisch und transparent vergeben werden. Zuvor hatte das Parlament seine Einschätzung unterstrichen, dass Korruption innerhalb der FIFA tief verwurzelt sei.
In einer Resolution richtet sich das Parlament direkt an Behörden, Sportverbände und Organisatoren. Sie sollten bei künftigen Vergaben großer Sportevents Werten wie Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit Geltung verschaffen. Man sei entsetzt über die Entscheidung, die "One Love"-Armbinden, mit denen ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden sollte, zu verbieten.
Darüber hinaus rufe man die Behörden in Katar auf, Vorschriften zum Verbot von Folter und Misshandlung vollständig durchzusetzen und die Kriminalisierung von Homosexualität abzuschaffen. Der Weltverband solle zudem Familien toter Gastarbeiter und andere Opfer entschädigen.
dpa/dop